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15. 7. 2025
Von Prag nach Westböhmen auf der Schiene mit bis zu 200 km/h. Škoda Group und ARRIVA schließen Vertrag über neue Elektrozüge

Wie werden die neuen Züge für die Strecke von Prag nach Westböhmen aussehen? Die Škoda Group hat heute mit dem privaten Verkehrsunternehmen ARRIVA einen Vertrag über die Produktion von 22 modernen Niederflurelektrofahrzeugen der neuen Generation abgeschlossen, die eine Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h erreichen werden. Der Vertrag umfasst zwei Arten von Einheiten – Drei-Wagen-Einheiten (16 Stück) und Vier-Wagen-Einheiten (6 Stück), mit einem Gesamtwert von über 7 Milliarden CZK. Der Vertrag beinhaltet auch eine Option auf den Kauf weiterer Fahrzeuge. Das Verkehrsunternehmen plant, diese Einheiten ab Dezember 2028 auf den Strecken Ex6 (Prag-Pilsen-Cheb) und R16 (Prag-Beroun-Pilsen-Klatovy / Železná Ruda) in Westböhmen einzusetzen.
Dieser Auftrag für das private Verkehrsunternehmen ARRIVA ist für uns sehr wichtig, nicht nur in Bezug auf den finanziellen Umfang, sondern auch in Bezug auf unsere Marktposition.
Petr Novotný, CEO a Vorstandsvorsitzender Škoda Group
„Wenn wir neue Fahrgäste für die tschechischen Eisenbahnen gewinnen wollen, müssen wir ihnen zuverlässige Verbindungen in modernen, komfortablen Zügen oder Einheiten anbieten. Diese neu eingeführten Züge bieten einen hohen Reisestandard, so dass ich ihre künftige Einbeziehung in die staatlich bestellten Strecken als einen Schritt in die richtige Richtung betrachte“, so Verkehrsminister Martin Kupka.
„Dieser Auftrag für das private Verkehrsunternehmen ARRIVA ist für uns sehr wichtig, nicht nur in Bezug auf den finanziellen Umfang, sondern auch in Bezug auf unsere Marktposition. Dies ist bereits unser zweiter Auftrag für die Produktion neuer Züge für ein privates Verkehrsunternehmen, was die Wettbewerbsfähigkeit unserer Lösungen zeigt. Das Segment der Langstrecken-Hochgeschwindigkeitszüge mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h ist für uns sehr wichtig. Wir sind davon überzeugt, dass diese neue Plattform, deren Entwicklung in unserem Land bereits seit mehreren Jahren im Gange ist, nicht nur auf dem tschechischen, sondern auch auf dem europäischen Markt erfolgreich sein wird. Aber auch die tschechische Industrie wird einen großen Anteil an der Produktion dieser neuen Züge haben. Wir gehen davon aus, dass der Anteil der tschechischen Zulieferer wie beim letzten Projekt für neue Elektrozüge bei rund 80 % liegen wird“, sagt Petr Novotný, CEO und Vorstandsvorsitzender der Škoda Group.
„Mit der Unterzeichnung dieses Vertrags setzen wir unsere langfristige Strategie in der Tschechischen Republik um. Wir betreten ein neues Segment des elektrischen Fernverkehrs mit einem klaren Ziel: Wir wollen den Fahrgästen mehr Komfort, Zuverlässigkeit und umweltfreundliches Reisen bieten. Dieser Vertrag stellt mit über sieben Milliarden Kronen die größte Investition in der Geschichte von Arriva in Europa dar“, sagt Daniel Adamka, CEO von ARRIVA TRANSPORT ČESKÁ REPUBLIKA und fährt fort: „Unsere neuen Fahrzeuge, die in der Tschechischen Republik hergestellt werden, bieten nicht nur ein modernes Design mit türkisfarbener Lackierung und einem markanten lila X, sondern vor allem mehr Komfort durch breitere Sitze, größere Abstände und Erfrischungen an Bord. Wir haben auch an Radfahrer und Touristen gedacht – es wird genügend Platz für Fahrräder in den Zügen geben, was vor allem Fahrgäste, die in den Böhmerwald oder in die Kurorte fahren, zu schätzen wissen werden. Gleichzeitig legen wir aber auch Wert auf Nachhaltigkeit. Dank des automatischen Zugführungssystems erwarten wir erhebliche Energieeinsparungen. Wir sind stolz darauf, dass dieser Schritt auch die heimische Industrie unterstützt – die meisten Komponenten werden von tschechischen Zulieferern stammen. Wir freuen uns darauf, dass diese Züge ab Dezember 2028 auf den Strecken von Prag nach Pilsen, Cheb und Böhmerwald verkehren und zur weiteren Entwicklung eines hochwertigen und modernen Eisenbahnverkehrs in unserem Land beitragen werden“, so Adamka abschließend.
Neue Plattform für den Fernverkehr
Die neuen Züge werden auf einer völlig neuen Plattform gebaut. Die Plattformbezeichnung lautet Škoda 26Ev, und diese Elektrofahrzeuge sind für den Regional- und Fernverkehr bestimmt. Die neue Plattform ermöglicht die Konfiguration von drei bis sieben Wagen in einer Einheit mit einer Sitzplatzkapazität von 200 bis 600. Für ARRIVU sind die Geräte als Zweisystem (3 kV DC, 25 kV AC) ausgelegt, können aber auch für den Einsatz an einem 15 kV AC-Netz z.B. in Deutschland modifiziert werden. Die Fahrwerke sind für Geschwindigkeiten bis zu 230 km/h ausgelegt. Die Elektrozüge werden strenge Anforderungen an den Fahrgastkomfort, die Druckdichtigkeit und die Brandsicherheit erfüllen, so dass sie auf Hochgeschwindigkeitsstrecken und in Tunnelabschnitten von über 5 km Länge eingesetzt werden können. Dies gilt auch für die Strecken, die demnächst in der Tschechischen Republik gebaut werden
Der Auftrag von ARRIVA für Westböhmen umfasst zwei Varianten von Einheiten:
- Die Drei-Wagen-Einheit bietet 224 Sitzplätze. Es wurden 16 Einheiten bestellt. Diese Einheit ist hauptsächlich für die Linie R16 (Prag-Beroun-Pilsen-Klatovy / Železná Ruda) und als Verstärkung für die Linie Ex6 (Prag-Pilsen-Cheb) vorgesehen. Sie wird über ein erweitertes Fahrradabteil verfügen, und den Fahrgästen wird ein Automat für Snacks und Heißgetränke zur Verfügung stehen.
- Die Drei-Wagen-Einheit wird über 315 Sitzplätze verfügen, einschließlich der ersten Klasse, für die ein ganzer Wagen vorgesehen ist. Es wurden sechs Einheiten bestellt, die auf der Linie Ex6 eingesetzt werden sollen. Außerdem wird sie mit einem Bistrobereich mit einer Theke und einer Küchenzeile ausgestattet sein.
Die Fahrgäste werden die effiziente Klimaanlage, das moderne Informationssystem, die Wi-Fi-Verbindung und die Steckdosen zum Aufladen kleiner elektronischer Geräte in beiden Zugtypen zu schätzen wissen, und das interne und externe Kamerasystem wird zur erhöhten Sicherheit beitragen. Ein niveaugleicher Einstieg und ein Niederflur-Innenraum sorgen für eine bequeme Fahrt für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Natürlich gibt es auch eine rollstuhlgerechte Toilette.
