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21. 10. 2025
Škoda Group hat die Entscheidung im Ausschreibungsverfahren für Strassenbahnen für Helsinki angefochten

Škoda Transtech, ein Mitglied der Škoda Group, hat bekannt gegeben, dass es beim finnischen Marktgericht (Finnish Market Court) eine formelle Beschwerde gegen die Entscheidung der Helsinki Metropolitan Area Transport Ltd. (Pääkaupunkiseudun Kaupunkiliikenne Oy) über den Ausschluss von Škoda Transtech aus der öffentlichen Ausschreibung für die Lieferung von Straßenbahnen für den Großraum Helsinki eingereicht hat. Škoda Transtech betrachtet diese Entscheidung als diskriminierend und als Verstoß gegen die Grundsätze eines fairen und transparenten Wettbewerbs.
Der Betreiber der Straßenbahnen in Helsinki, Helsinki Metropolitan Area Urban Transport Ltd. (Pääkaupunkiseudun Kaupunkiliikenne Oy), hat am 6. Oktober 2025 eine Entscheidung getroffen, mit der Škoda Transtech von der öffentlichen Ausschreibung für die Lieferung von Straßenbahnen für den Großraum Helsinki ausgeschlossen wurde. Infolgedessen nahm Helsinki Metropolitan Area Urban Transport das einzige verbleibende Angebot an und wählte Stadler Polska als erfolgreichen Bieter aus. Es erfolgte somit kein Vergleich und keine Bewertung der eingereichten Angebote.
In ihrer Entscheidung nannte Helsinki Metropolitan Area Transport drei Hauptgründe für den Ausschluss von Škoda Transtech:
- Die angebliche Unzuverlässigkeit von Škoda Transtech aufgrund von Verzögerungen bei früheren Lieferungen – diese Verzögerungen erfüllen nicht die gesetzlichen Kriterien für einen Ausschluss vom Wettbewerb und Škoda Transtech hat sie in der Vergangenheit ordnungsgemäß behoben. Diese angebliche Unzuverlässigkeit wurde während des Verfahrens nie erwähnt, was nicht im Einklang mit dem finnischen Gesetz über die Vergabe öffentlicher Aufträge steht.
- Angebliche unzulässige Beeinflussung des Auswahlverfahrens – als Beispiel sei angeführt, dass Helsinki Metropolitan Area Transport Medienäußerungen von Vertretern von Škoda Transtech während des laufenden Auswahlverfahrens, in denen lediglich öffentlich bekannte Tatsachen erwähnt wurden, als unzulässige Beeinflussung betrachtete.
- Angebliche Nichteinhaltung der technischen Anforderungen – während des Auswahlverfahrens bestätigte Škoda Transtech, dass sein Angebot vollständig mit allen obligatorischen technischen Anforderungen des Auswahlverfahrens übereinstimmt und präzisierte auf Anfrage von Helsinki Metropolitan Area Transport, dass es sich bei etwaigen Unstimmigkeiten entweder um offensichtliche Kleinigkeiten (Tippfehler) oder um Unklarheiten in den Ausschreibungsunterlagen handele. Diese Klarstellung wurde im weiteren Verfahren überhaupt nicht berücksichtigt.
Aus diesen oberflächlichen Gründen für den Ausschluss geht hervor, dass es von Anfang an das Ziel gewesen sein könnte, Škoda Transtech auf die eine oder andere Weise aus dem Auswahlverfahren auszuschließen und damit möglicherweise eine ordnungsgemäße Bewertung und einen Vergleich der eingereichten Angebote zu verhindern. Denn dies hätte höchstwahrscheinlich ergeben, dass das Angebot von Škoda Transtech günstiger war. Die Entscheidung der Verkehrsgesellschaft Helsinki Metropolitan Area Transport hängt nun von der Genehmigung der Aufstockung des Budgets für diesen öffentlichen Auftrag durch die Stadtparlamente von Helsinki und Vantaa ab. Dies deutet darauf hin, dass der von Stadler Polska angebotene Preis über dem für diesen Auftrag zugewiesenen Budget und damit auch über dem von Škoda Transtech angebotenen Preis liegt. Dies würde noch deutlicher werden, wenn die Angebote auf der Grundlage aller relevanten Bewertungskriterien (z. B. Lebenszykluskosten des Straßenbahnbetriebs) ordnungsgemäß bewertet und verglichen würden.
„Wir sind der festen Überzeugung, dass jedes Ausschreibungsverfahren wirklich wettbewerbsorientiert sein sollte – es sollte dem Kunden ermöglichen, wichtige Faktoren wie Preis, Lebenszykluskosten, Gesamtwert des Angebots und Fähigkeit zur Einhaltung der Lieferfrist zu vergleichen. Die Entscheidung, ein Angebot am Ende eines zweijährigen Auswahlverfahrens auszuschließen, ohne dass es eine Chance hatte, bewertet zu werden, verstößt gegen die Grundprinzipien der Gleichheit und Fairness und verzerrt den Wettbewerb erheblich“, sagte Petr Novotný, CEO der Škoda Group. „Unser finnisches Unternehmen Škoda Transtech blickt auf eine lange und stolze Geschichte in der Entwicklung und Herstellung von Straßenbahnen in Finnland zurück, und wir sind weiterhin entschlossen, einen Beitrag zum nachhaltigen öffentlichen Nahverkehr in der nordischen Region zu leisten.“
Die Angelegenheit liegt nun in den Händen des finnischen Marktesgerichts. Škoda Transtech ist überzeugt, dass es keine rechtlichen Gründe für den Ausschluss aus der Ausschreibung gab und dass das Angebot vollständig den Anforderungen der Ausschreibung und dem zugewiesenen Budget entsprach. Das angebotene Produkt basiert auf bewährter finnischer Technologie, die Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen aus der gesamten finnischen Schienenfahrzeugindustrie nutzt. Die Škoda Group engagiert sich seit langem für nachhaltige Lösungen im öffentlichen Nahverkehr in der gesamten nordischen Region. Škoda Transtech produziert Straßenbahnen und Züge vor allem für den nordischen Raum. Das Unternehmen liefert auch Wagenkästen und Drehgestelle für ein weiteres Projekt der Škoda Group in Deutschland.
